Die Freiburger Jäger absolvieren eine strenge zweijährige Grundausbildung, die mit einer anspruchsvollen Prüfung abgeschlossen wird, die nicht nur die jagdlichen Kenntnisse, sondern auch Sicherheitsaspekte und den Umgang mit Waffen umfasst. Diese Anforderung, verbunden mit regelmässiger Übung, macht die Jagd zu einer äusserst sicheren Aktivität, bei der Jagdunfälle sehr selten sind. Sicherheit steht im Mittelpunkt der Jagd, und die Jäger sind sich dessen voll bewusst. Von den durchschnittlich 297 Jagdunfällen pro Jahr in der Schweiz (2016-2020) waren 5 tödlich. Nur ein Fall stand im Zusammenhang mit einer Waffe, die anderen betrafen Stürze von Jägern in steilem Gelände. Alle tödlichen Unfälle betrafen Jäger.

Der Vorschlag, den Blutalkoholspiegel von aktiven Jägern speziell zu begrenzen, lenkt von der eigentlichen Debatte ab. Sicherheit wird vor allem durch ein strenges und regelmässiges Training im Schiessen und im Umgang mit Waffen erreicht. Jeder Jäger muss jährlich einen Schiessnachweis erbringen, der auch an die Sicherheitsregeln erinnert, aber derzeit gibt es nur zwei Schiessstände im Kanton, die dies ermöglichen, was ein grosses Hindernis darstellt. Der Zugang zu diesen Trainings zu erleichtern, wäre eine viel wirksamere Massnahme zur Erhöhung der Sicherheit.

Darüber hinaus sind Jäger aus offensichtlichen logistischen Gründen hauptsächlich mit dem Auto unterwegs und unterliegen bereits der im Strassenverkehrsgesetz vorgesehenen Blutalkoholgrenze von 0,5 Promille. Die Einführung einer zusätzlichen Regel erscheint daher wenig verständlich.

Darüber hinaus sieht das Jagdgesetz bereits vor, dass der Jäger in einem körperlichen und geistigen Zustand sein muss, der eine Gefährdung des Lebens oder des Eigentums anderer ausschliesst, so dass der Kanton bereits anordnen kann, dass Jäger aufgrund übermässigen Alkoholkonsums und/oder Drogenkonsums, der eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit darstellt, von der Jagd ausgeschlossen werden.

Es sei noch daran erinnert, dass alle Jäger verpflichtet sind, eine individuelle Haftpflichtversicherung abzuschliessen, die die Deckung von Schäden im Falle des Konsums von Alkohol und/oder Betäubungsmitteln ausschliesst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Freiburger Jäger ihre Seriosität und Verantwortung unter Beweis gestellt haben. Die Jagd von heute hat nichts mehr mit den Klischees von früher zu tun: Sie hat sich weiterentwickelt und Sicherheit als oberste Priorität integriert. Kontinuierliche Weiterbildung und regelmässiges Training sind der Schlüssel zu einer sicheren und verantwortungsvollen Praxis.

Der FFSC lädt dazu ein, sich auf konstruktive Massnahmen zu konzentrieren, die Training und Sensibilisierung fördern, anstatt auf Nebenaspekte.

Michaël Reys Intervention in den Medien :

Forum RTS : Les chasseurs fribourgeois doivent-ils être soumis au 0.5 pour mille? Débat entre Grégoire Kubski et Michaël Rey – Forum – Play RTS

Frapp : Frapp | Fribourg soutient une limite d’alcool pour les chasseurs

Freiburger Nachrichten: Promillegrenze für Freiburger Jäger soll kommen