Nach jüngsten Presseartikeln über den in der Region La Roche tot aufgefundene Luchs möchte
der Freiburger Jagdverband (FJV) einige Punkte zum Vorkommen des Luchses und zur
Wildtierbewirtschaftung in unserem Kanton in Erinnerung rufen.
Die Anwesenheit des Luchses in unseren Wäldern ist kein Zeichen einer Konkurrenz zur Jagd,
sondern vielmehr ein positives Indiz für eine grosse biologische Vielfalt und einen reichen
Wildbestand. Dass die Luchspopulation zunimmt, ist vor allem auf das reichliche Vorkommen von
Huftieren – insbesondere Rehen und Gämsen – zurückzuführen, die seine Hauptnahrung
darstellen. Dieser hohe Wildbestand kann, wenn er nicht reguliert wird, erhebliche Schäden im
Wald verursachen und die natürliche Verjüngung beeinträchtigen.
Biologen, staatliche Stellen und Jäger arbeiten gemeinsam an einer verantwortungsvollen und
nachhaltigen Bewirtschaftung dieser natürlichen Ressourcen. In einem dicht besiedelten und
durch menschliche Aktivitäten stark zerschnittenen Gebiet wie dem unsrigen spielt die Jagd eine
wesentliche Rolle beim Erhalt des ökologischen Gleichgewichts. Die Vorstellung, dass sich die
Natur von selbst regulieren könne, trifft höchstens auf unberührte Urwälder zu – diese existieren
in Europa jedoch kaum mehr. Heute ist die Regulierung durch den Menschen eine Notwendigkeit,
die direkt aus dessen Einfluss auf die Landschaft resultiert.
Der Freiburger Jagdverband verurteilt entschieden jede Handlung ausserhalb des gesetzlichen
Rahmens und erinnert daran, dass ein Jäger seinem Wesen nach kein Wilderer ist. Die gesetzlich
geregelte Jagd ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit, die auf Fachwissen, Erfahrung im Gelände
und Respekt gegenüber der Tierwelt beruht.
Der FJV lädt alle interessierten Personen und Organisationen ein, sich direkt vor Ort ein Bild von
der Jagd und der Wildtierbewirtschaftung zu machen, um die konkreten Realitäten und die
gemeinsamen Anstrengungen für ein ausgewogenes Zusammenleben von Mensch, Natur und
Wildtieren besser zu verstehen.
Für den Freiburger Jagdverband
Michaël Rey, Präsident